Während eines Roadtrips durch die britischen Inseln und Irland einige Zeit vor der Pandemie statteten wir auch Dublin einen Besuch ab. Da wir entsprechend mobil waren, suchten wir uns ein Quartier außerhalb der Stadt und wurden – abermals – auf Airbnb fündig. Und wie wir fündig wurden!
Die ehemalige Scheune, die sich im Besitz von Colm befindet, der sich als sehr netter Gastgeber erwies und über viele Jahre das alte Gebäude zum reinsten Juwel umbaute, liegt in Garristown, einem winzigen Örtchen rd. 30 Minuten außerhalb der irischen Hauptstadt. Das Gebäude kommt innen völlig ohne Zwischenwände aus (abgesehen mal vom Badezimmer) und ist mit einem Wohnbereich, der Küche und der darüber eingezogenen Zwischendecke für den Schlafbereich einer der gemütlichsten Orte, die wir je erlebten.
Auf dem Gelände des Steinbaus befindet sich die Ruine einer Abtei aus dem 13. Jhdt., was dem Areal zusätzlich einen historischen Touch gibt.
Während wir untertags Dublin samt Umgebung auskundschafteten (U2 war wieder mal auf Tour in den USA, weswegen es keine Bono-Sichtung gab), genossen wir die Abende in unserem Domizil und dem "Bennett's", dem örtlichen Pub, das rd. 100 Meter von unserer Unterkunft entfernt war.
Und im Bennett's wurde es so authentisch irisch, dass es fast schon unheimlich war. Während man an der Bar ein Stout oder IPA bestellte, war man schon in das erste Gespräch mit Einheimischen verwickelt – der halbe Ort schien sich abends im Pub zu treffen. Der absolute Höhepunkt war eine der "Trad Sessions", die wir an einem Donnerstag miterleben durften: an diesen sind alle Gäste eingeladen, ihre Instrumente mitzubringen, um in der Lounge des Pubs spontan gemeinsam zu musizieren. Mein Mann und ich waren kurz davor, als Sängerin bzw. Sänger "abkommandiert" zu werden, konnten dann aber glaubhaft versichern, dass das keine so gute Idee gewesen wäre.
Wir denken sehr gerne an unsere Zeit in diesem einzigartigen Haus und das kleine Örtchen samt Pub zurück und werden ganz sicher eines Tages wieder Zeit dort verbringen.